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Bibel mit neuem und altem Testament

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Die Heilige Schrift (Bibel) in Deutsch

Unter Bibel versteht man die Heilige Schrift der Juden und Christen. Das Wort stammt vom altgriechischen biblia und bedeutet eigentlich Bücher. Da man im Kirchenlatein das Wort für ein gewöhnliches lateinisches Femininum hielt, wurde es fälschlicherweise mit „Buch“ übersetzt. Diese Bezeichnung findet sich auch beim deutschen Ausdruck „Buch der Bücher“. Im Englischen spricht man auch von „the Good Book“. Dies ist aber irreführend, da es sich bei der Bibel um eine Sammlung antiker Texte handelt, die keine wirkliche Einheit bildet.

Das Neue und das Alte Testament

Die Bibel unterscheidet sich im Neuem und Altem Testament. 

Zu den verschiedenen Kategorien der Bibel kommt ihr hier:

Unterscheidung

Die Christen übernahmen diese älteren Texte und fügten jene Texte hinzu, die vom Leben und Wirken von Jesus Christus berichten. Der ältere Teil wird sinngemäß als Altes Testament (AT), der jüngere als Neues Testament (NT) bezeichnet. Hinzu kommen noch zusätzliche Texte, wie die Offenbarung des Johannes, die sich mit dem Weltenende und dem Tag des Jüngsten Gerichts, inklusive der Wiederkehr von Jesus Christus beschäftigt. Hier muss man allerdings anmerken, dass es Unterschiede in den Fassungen der einzelnen christlichen Konfessionen gibt. In der Orthodoxie wird zum Beispiel die Johannesapokalypse nicht berücksichtigt.

Inhalt

Bevor man sich mit dem Inhalt der Bibel beschäftigt, muss man bedenken, dass es keine „Urfassung“ dieses Werkes gibt. Dass was wir heute in den verschiedenen Bibelfassungen lesen können, ist das Ergebnis eines langwierigen Prozesses, bei dem sich die Autoritäten der einzelnen Glaubensgemeinschaften einigten, welche Texte als verbindlich angesehen wurden und welche nicht. Bei dieser sogenannten Kanonisierung wurde also eine Auswahl getroffen, was gleichzeitig bedeutete, dass andere Fassungen oder Texte unberücksichtigt blieben. Daraus erklärt sich auch die Tatsache, dass sich die Versionen innerhalb der christlichen Religion voneinander unterscheiden.

Für die christliche Bibel von Relevanz ist die sogenannte Septuaginta. Sie wird auch als „griechisches Altes Testament“ bezeichnet, da sie von den hellenistischen Juden um 250 v. Chr. in die altgriechische Alltagssprache, die Koine, übertragen wurde. Es handelt sich hier um die älteste, durchgehende Übersetzung des aramäisch-hebräischen Alten Testaments und wurde hauptsächlich von den christlichen Rezeptionen übernommen.

Das Alte Testament

Wie bereits erwähnt, handelt es sich hier um den älteren Teil der Sammlung, der auch im Judentum anerkannt ist. Die Christen übernahmen den gesamten Tanach und legten ihn ihrer Heiligen Schrift, als Altes Testament, zugrunde. Sie verwendeten hierfür die oben beschriebene Septuaginta.

Im Neuen Testament wird die Kenntnis der Lehren des Alten Testaments vorausgesetzt, und auf diese immer wieder Bezug genommen. Ein Beispiel hierfür ist die Stelle Lk, 4, 14-21, an der Jesus in Nazareth aus dem Buch des Propheten Jesaja liest.

Die Einbindung des jüdischen Tanach in das Alte Testament zeigt, dass sämtliche christliche Konfessionen diesen als das „Wort Gottes“ ansehen und anerkennen. Zu erwähnen ist, dass in der römisch-katholischen Krieche, wie auch in der Orthodoxie jene Texte übernommen wurden, die zwar in der Septuaginta enthalten waren, vom Judentum jedoch als apokryph ausgeschlossen wurden. Diese Texte sind: das Buch Judit, das Buch Tobit, 1. und 2. Makkabäer, Baruch, Weisheit Salomons und Jesus Sirach sowie die Anhänge zu den Büchern Ester und Daniel.

Weiters gibt es noch die deuterokanonischen Schriften. Sie wurden in die lateinische Übersetzung der Bibel, der Vulgata, übernommen. Deshalb umfasst das Alte Testament der römisch-katholischen Kirche 46 Bücher. Die orthodoxe Fassung enthält zusätzlich noch das Gebet des Manasse sowie das 1. Buch Esra, das ursprünglich hebräische Buch Esra gilt somit als das 2. Buch Esra. Der slawische Kanon kennt zudem noch 3. Makkabäer, Psalm 151 und 4. Makkabäer. Die Orthodoxie kennt im Übrigen eine sogenannte Esra-Apokalypse (4. Esra), weshalb die Johannesapokalypse nicht berücksichtigt wird.

Bei den Protestanten gilt nach wie vor die Lutherbibel als anerkannte Fassung. Sie berücksichtigt ausschließlich den jüdischen Tanach, der jedoch anders unterteilt ist. Daher ergibt sich beim Alten Testament eine Gesamtanzahl von 39 Büchern. Mit dem Neuen Testament sind es 66. Martin Luther übersetzte noch weitere Texte aus der Septuaginta, fügte diese aber als apokryph, also nicht kanonisch, am Schluss des Alten Testaments ein. Seine Begründung war, dass diese Texte zwar nicht den Rang der Heiligen Schrift hätten, aber dennoch lesenswert seien. Diese Texte sind im Übrigen auch in ökumenischen Bibelfassungen zu finden, werden aber ebenfalls dem Alten Testament nachgeordnet eingefügt.

Das Neue Testament

Die Überlieferungen des Neuen Testaments stammen aus dem zweiten und dritten nachchristlichen Jahrhundert, die Quellen sind allerdings fragmentarisch. Bei diesen Funden handelte es sich um das, was von Kodizes aus Papyrus übrig geblieben war. Ein Text aus dem Johannesevangelium, der mutmaßlich aus dem 1. Jahrhundert nach Christus stammt, stellt hierbei den ältesten neutestamentarischen Fund dar. Diese Fragmente waren in altgriechischer Sprache verfasst, Texte in der Originalsprache wurden bislang nicht gefunden.

Eine endgültige Auswahl der neutestamentarischen Texte erfolgte um 400 n. Chr. und umfasst 27 Bücher. Man nimmt an, dass diese in den christlichen Urgemeinden gegen Ende des ersten nachchristlichen Jahrhunderts entstanden sind. Sie sind zwar in der Koine verfasst, es finden sich jedoch auch einzelne Zitate oder Ausdrücke auf Aramäisch, was im damaligen Palästina, also auch von Jesus, gesprochen wurde.

Das Neue Testament gliedert sich in vier Bücher, die sogenannten Evangelien, die nach ihren Verfassern Matthäus, Markus, Lukas und Johannes, benannt sind. Hinzu kommen drei weitere Bücher: die Apostelgeschichte, die Briefe an die christlichen Gemeinden (Paulusbriefe, Katholische Briefe, Briefe an die Hebräer) sowie der apokalyptische Offenbarungstext des Johannes.

Im Gegensatz zum Alten Testament, das auch Texte mit vorschreibendem Charakter enthält, wird im Neuen Testament erzählt. Die vier Evangelien schildern das Leben Jesu, während die Apostelgeschichte über die frühen Gemeinden und die Verbreitung der neuen Lehre berichtet. Die Briefe enthalten praktische Ratschläge und widmet sich auch Problemen in Glaubensfragen.

Letzte Bearbeitung am Mittwoch, 5. Juli 2023 – 18:42 Uhr von Alex, Bibel Deutsch.